„Wie kriegen Journalistinnen und Journalisten raus, was stimmt?“

Am Mittwoch, den 5. Mai, nahmen wir als Klasse 9pP mit Frau Renauer-Schnell im Rahmen des Deutschunterrichts an den Schülermedientagen teil. Die Schülermedientage finden seit zwei Jahren als Kooperation mit dem BR und verschiedenen anderen Institutionen statt. Wir konnten leider nur eine der vielen Veranstaltungen besuchen, doch diese war sehr interessant: Es ging um das Thema: „Gibt es Corona wirklich? Wie kriegen Journalistinnen und Journalisten raus, was stimmt?“

Dabei haben Natalie Amiri und Philipp Grüll über ihre Arbeit als Journalisten erzählt. Natalie Amiri berichtete über ihre Arbeit als ARD-Korrespondentin im Iran, wo sie herausfinden musste, welche Informationen wahr sind und welche Lügen von der Regierung stammen, die natürlich nicht will, dass negative Nachrichten nach draußen gelangen. Natalie Amiri erzählte über sehr aufregende und bewegende Erlebnisse während ihrer Arbeit im Iran und über die Methoden der dortigen Regierung, die Medien zu manipulieren. Dabei kam sie oft auch in lebensbedrohliche Situationen.

Phillip Grüll berichtete hingegen aus der anderen Perspektive und schilderte, wie er von Deutschland aus über Themen im Ausland und deren Zusammenhang mit Deutschland recherchiert. Er erzählte über seine Entdeckung von deutschen Waffen im Jemen, bei der er und einige andere Journalisten durch Google Earth versuchen mussten, ihre Informationen zu verifizieren. Daraus ging hervor, dass es manchmal sehr schwer ist, Informationen zu überprüfen, aber sie als Journalisten darauf natürlich sehr viel Wert legen.

Bei der Gegenüberstellung mit dem Recht der wahrheitsgemäßen Berichterstattung im Iran zeigte Natali Amiri, dass diese im Gegensatz zu der in Deutschland, wo man, solange es der Wahrheit entspricht, schreiben darf, worüber man will, dort vor allem wenn es der Regierung schaden könnte, nicht erlaubt ist. Herauszufinden, ob es sich um eine seriöse Quelle handelt, ist jedoch nicht sehr einfach. Anhand des Beispiels einer Videoquelle zeigt Amiri, dass man auf Kleinigkeiten wie den Dialekt, die Jahreszeit und geringe Abweichungen im Hintergrund achten muss, um seriöse von unseriösen Informationen zu trennen.

Philipp Grüll, der sich genauer mit dem Export deutscher Rüstungsgüter in Kriegsgebiete beschäftigt, weist noch einmal auf die in Deutschland herrschende Demokratie hin, da er hier das Recht hat, sogar über Dinge, die der Politik schaden könnten, zu berichten. Die eigene Meinung kundzugeben ist Journalisten auch erlaubt, jedoch nur, wenn eine sichtbare Kennzeichnung darauf hinweist, dass es sich nicht ausschließlich um Fakten, sondern um Meinungen handelt.

Die Moderatorin Nadine Hadad führte durch die 60-minütige Veranstaltung, in der auch live die Fragen der Schülerinnen und Schüler über die Plattform „Slido“ miteinbezogen wurden.

Die behandelten Themen – Journalismus im und über das Ausland – waren sehr interessant, allerdings hatten wir alle erwartet, dass mehr über Corona berichtet wird, da es ja auch im Titel steht. Wir hatten dennoch einen sehr guten Einblick in den Beruf von Journalisten und wie gefährlich es sein kann, im Ausland zu arbeiten. Alles in allem war es ein sehr gelungenes Interview.

Wir freuen uns schon auf die nächsten Schülermedientage im kommenden Jahr.

(Schülerinnen und Schüler der Klasse 9pP)