Italien-Austausch 2017/18 mit Mirano

„Hallo Leuteeee!“ war der Lieblingsspruch der Italiener/-innen des diesjährigen Austauschs mit unserer Gastschule in Mirano, einem ca. 40 Kilometer vom wunderschönen Venedig entfernten Ort. Eine Woche lang ließen wir uns ins Land der Pizza entführen und stellten uns der schier unmöglichen Aufgabe, fast ausschließlich Italienisch zu sprechen – die wir natürlich mit Bravour meisterten. Am 21. Oktober 2017 um acht Uhr morgens begann für uns die siebenstündige Fahrt nach Mirano, die wir alle mehr oder weniger überlebten. Begleitet von Herrn Merk und Frau Hörger sowie von Deutsch-Rap, Techno oder auch typischem italienischen Schlager bzw. der Hymne von Juventus Turin kamen wir mit ein wenig Verspätung gegen 15.30 Uhr an. Begrüßt wurden wir mit Applaus, Umarmungen und – typisch italienischen – Küsschen auf jede Wange. Obwohl die meisten von uns während der ersten Kontaktaufnahme mit unseren Partnern/-innen natürlich noch etwas schüchtern waren, akklimatisierten wir uns recht schnell bei einem reichlichen Buffet italienischer Spezialitäten in der Schule. Dadurch lernten wir die Freunde unserer Partner kennen und mögen. Nach dem köstlichen Abendessen durften wir dann das erste Mal zu unseren Gastfamilien nach Hause, um die Familien kennenzulernen, uns mit eventuellen Haustieren anzufreunden, uns zu organisieren, frisch zu machen und auszuschlafen – denn hätten wir gewusst, was uns in der Woche noch alles erwarten würde, hätten viele von uns bestimmt die letzte Nacht, in der man mehr als genug Schlaf bekommen konnte, ausgenutzt. Wir bereiteten uns auf Ausflüge nach Padua, Treviso, Verona, Venedig (dorthin sogar zwei Mal) und auf den Besuch an unserer Gastschule vor. Jeder war auf seine Art einzigartig, wunderschön und sehr spaßig. Sonntags teilten wir uns in zwei Gruppen auf; die einen gingen nach Verona und sahen sich die großartige Arena an, während die anderen nach Treviso fuhren, wo sie die Stadt und einige Kirchen besichtigten. Am Montag stand dann der Besuch in Padua mit der ganzen Klasse und unseren Partnern/-innen an. Nach einem kurzen Besuch der Universität und einer interessanten Führung durch die bekannte Basilika des Heiligen Antonius spazierten wir bei strahlendem Sonnenschein durch die kleinen, typisch italienischen Gässchen der Stadt.

Am Dienstag folgte dann die Station, auf die wir uns alle höchstwahrscheinlich am meisten gefreut hatten: Venedig. Wir wurden durch die Markuskirche, über die Seufzerbrücke, in den Dogenpalast und natürlich über den berühmten Markusplatz geführt. Außerdem schlängelten wir uns wie schon in Padua durch die engen Gässchen, in welchen wir meist nicht einmal nebeneinander laufen konnten, was schon ein Erlebnis für sich war. Einige von uns waren zum ersten Mal in Venedig und erlebten die Stadt so als einmalig. Allerdings konnten wir ja nicht jeden Tag irgendwo hinfahren, also war der Mittwoch ein ruhigerer Tag, an dem wir am Unterricht in den Deutschklassen teilnehmen durften und uns einen allgemeinen Einblick in den italienischen Schulalltag verschafften. Nach der Schule war unser Nachmittag frei, was für einen Großteil der Mädchen hieß: shoppen, bis der Arzt kommt. Danach trafen wir uns alle zusammen zum Bowling. Den letzten Tag unseres Austausches nutzten wir für einen weiteren Venedig-Besuch – diesmal, um die berühmte Biennale, eine Ausstellung moderner Kunst, die alle zwei Jahre stattfindet, zu besuchen und uns von den Werken beeindrucken, verwundern und auch manchmal erschrecken zu lassen. Sehr interessant waren auch die Länder-Pavillons, in denen sich jedes Land in einem speziellen Raum künstlerisch präsentierte. Doch das absolute Highlight des Tages war das gemeinsame Abendessen in einer Pizzeria. Wir dachten, dass wir ‚unsere‘ Italiener/-innen nicht einfach so verlassen konnten, ohne ihnen noch etwas beizubringen, das sie in ihrem Leben bestimmt noch brauchen würden, also schmissen wir mit dem Bayerischen nur so um uns und bekamen hundertprozentige Zustimmung, als wir ihnen „Mia ham a mords Gaudi“ beibrachten, denn mia hatt´n a mords Gaudi! Auch von den Italienern/-innen lernten wir an diesem Abend noch vieles, doch das will ich hier nicht wiederholen … Wie spaßig es an diesem Abend auch war, er hatte ein Ende, genauso wie der Austausch. Der Abschied nahte und Tränen flossen, als wir am Freitagmorgen müde und traurig den Bus bestiegen.

Bis März müssen wir warten, bis wir uns alle wiedersehen werden, aber da wir wissen, dass die Zeit wie im Fluge vergeht, ist die Vorfreude jetzt schon groß. Ci vediamo … Wir bedanken uns bei Frau Hörger und Herrn Merk für den erlebnisreichen Austausch!

(Chiara Uekötter, 10 a)