Exkursion des Begabtenkreises zum KI-Showroom

Unser Ausflug mit dem Begabtenkreis (Schülerinnen und Schüler der Jgst. 9-12), organisiert von Frau Peter und Frau Schweizer, führte uns am 25. Oktober 2022 in den KI-Showroom der Universität Augsburg. Als Ehrengast war Herr Schwertschlager dabei.

In einer Art Unternehmerworkshop wurden in Zweierteams intelligente Zahnbürsten aus Lego entworfen, darunter die verrücktesten Modelle, wie zum Beispiel eine mit kleiner Sonde, die einen tagsüber begleitet, um die Essgewohnheiten zu beobachten oder ein fliegendes Modell, das auch als Partnerzahnbürste fungieren könnte.

Nach dem Entwerfen erhielten wir eine zusätzliche kleine Einführung, in der auch Schwächen von künstlicher Intelligenz (KI) erläutert wurden. Denn wenn eine KI zum Beispiel mit Bildern von Schafen trainiert wird, Schafe zu erkennen, kann es sein, dass sie statt den Tieren die grüne Wiese für ausschlaggebend hält. Da aber sehr viele Schafbilder mit grüner Wiese existieren, ist es möglich, dass dies zunächst gar nicht auffällt. Deshalb ist die sogenannte Explainability wichtig, d.h. es muss klar erklärbar sein, wie die KI zu ihrem Schluss kommt.

Zum Ende der Veranstaltung führten wir eine äußerst interessante Diskussion mit einer Mitarbeiterin des Center for Responsible AI, in der es unter anderem um die Frage ging, welcher Diagnose wir mehr Vertrauen schenken würden: Der eines Arztes oder der, die eine KI getroffen hat und die von einem Arzt bestätigt wurde. Dabei fiel wieder auf, wie wichtig die Transparenz in der Ergebnisgewinnung der KI ist, denn die meisten meinten, sie würden der KI nur vertrauen, wenn sie wüssten auf welcher Basis die Entscheidung getroffen worden sei.

Im Showroom selbst ließen sich zwei KI austesten: Die eine konnte anhand der Stimme und dem Gesichtsausdruck eine Aussage über den Gefühlszustand der ihr gegenüberstehenden Person treffen. Dabei wurde klar: Grob trifft das Ergebnis zwar meist zu, es gibt aber lediglich eine Trefferquote von über 30 Prozent. Das andere Modell veranschaulichte die Fehlererkennung bei maschinellen Prozessen. Die künstliche Intelligenz verließ sich ausschließlich auf Geräusche und war in der Lage zu erkennen, in welchem Gang ein Fahrrad sich fährt, selbst wenn sich der Klang aufgrund von Bremsen verändert.

Besonders spannend war an diesem Ausflug, dass auch der Aspekt der Ethik ausführlich diskutiert wurde, der meiner Meinung nach sonst oft zu kurz kommt. Denn künstliche Intelligenz ist zwar ohne Zweifel unglaublich faszinierend und zukunftsweisend, kann aber auch sehr beängstigend sein. Um einen guten Weg im Umgang mit ihr einzuschlagen, ist es deshalb wichtig, sich auch mit den negativen Auswirkungen der KI auf die Menschen auseinanderzusetzen, auch wenn sie momentan primär als Organon, als Werkzeug fungiert.

 

(Maia Kraus, Q11)