Ethik

„Behandle andere Menschen immer so, wie du selbst von ihnen behandelt werden möchtest.“ (Goldene Regel)

„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (Immanuel Kant, erste Formel des Kategorischen Imperativs)

 

  • Leitung der Fachschaft: OStRin Andrea Peter
  • Weiteres Mitglied der Fachschaft: StR Nils Schmidt

 

Selbstverständnis des Faches am Gymnasium bei St. Anna:

Die Zielsetzung des Ethikunterrichts wird im Bayerischen Gesetz über Erziehungs- und Unterrichtswesen wie folgt zusammengefasst:

(1) Ethikunterricht ist für diejenigen Schülerinnen und Schüler Pflichtfach, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen.

(2) 1Der Ethikunterricht dient der Erziehung der Schülerinnen und Schüler zu werteinsichtigem Urteilen und Handeln. 2Sein Inhalt orientiert sich an den sittlichen Grundsätzen, wie sie in der Verfassung und im Grundgesetz niedergelegt sind. 3Im Übrigen berücksichtigt er die Pluralität der Bekenntnisse und Weltanschauungen. (BayEUG Art. 47)

Interkulturalität ist ein wesentlicher Bestandteil unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Daher liegt es uns am Herzen, die Schüler*innen zu weltoffenen Urteilen zu befähigen und Interkulturalität als gewinnbringende Realität zu empfinden sowie die Möglichkeiten und Grenzen der eigenen Freiheit zu erkennen und auszuloten.

Das richtige Handeln ist das Kernthema des Faches Ethik – von der fünften Jahrgangsstufe, in der die Goldene Regel thematisiert wird, bis hin zur Oberstufe, in der sich die Schüler*innen mit Kants Pflichtethik und weiteren ethischen Grundpositionen sowie deren Anwendung auseinandersetzen.

Das Fach Ethik bewegt sich nahe an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler, da es grundlegende Fragen des Lebens sind, mit denen wir uns beschäftigen. Dies zeigt die folgende exemplarische Auswahl an Themenbereichen aus dem Lehrwerk ethikos – siehe auch LehrplanPLUS – Gymnasium – 5 – Ethik – Fachlehrpläne (bayern.de):

Exemplarischer Einblick in die behandelten Themen:

  • Jahrgangsstufe 5: Wie nehme ich mich und meine Umgebung bzw. die Anderen wahr? Welche Bedürfnisse habe ich, welche Regeln gelten für mich und andere Menschen? Was sind wahre Freund*innen? Weshalb sind Regeln sinnvoll?
  • Jahrgangstufe 6: Wie gehe ich richtig mit Medien um? Wie verhindere ich (Cyber)mobbing bzw. wie reagiere ich darauf? Wissen wir genau, was wir brauchen und wollen? Was machen wir mit unserer freien Zeit?
  • Jahrgangsstufe 7: Konflikte und ihre Regelung: Anerkennung – die zwei Motoren von Konflikt und Konfliktvermeidung; Erwachsenwerden: Wie werde ich, was ich bin?
  • Jahrgangsstufe 11: Kants Selbstzweckformel als Grundlage der Menschenwürde bzw. des Grundgesetzes; Angewandte Ethik: Die Kluft zwischen Kraft des Vorherwissens und Macht des Tuns (Ethik der Verantwortung – Hans Jonas, Umweltethik, Bio- und Medizinethik, Wirtschaftsethik); Freiheit und Determination – Wie frei sind wir wirklich? (beleuchtet aus psychologischer, soziologischer, naturwissenschaftlicher und philosophischer Perspektive)
  • Jahrgangsstufe 12: Recht und Gerechtigkeit: Was bedeutet Gerechtigkeit und wie lässt sich diese herstellen? Schuld und Strafe; Politische Ethik: Klärung des Begriffs Menschenwürde, Geschichte der Menschenrechte; Glücksvorstellungen (von der Antike bis heute); Sinnfindung, Kommunikation und Freundschaft

Verzahnt mit der lebenspraktischen Beantwortung der oben gestellten Fragen ist die Auseinandersetzung mit Grundlagen der Philosophie von der Antike bis heute.

Im Fach Ethik thematisieren wir zudem die fünf großen Weltreligionen. In diesem Zusammenhang werden auch Gotteshäuser besucht. So bietet sich beispielsweise eine Exkursion in eine der Augsburger Synagogen an. In der zehnten Jahrgangsstufe beschäftigen wir uns mit religionsphilosophischen Fragestellungen, wie dem Theodizee-Problem, der Frage nach dem Sinn von Leid, oder unterschiedlichen Versuchen, Gott zu beweisen.

Ethik praktisch:

Schüler ab 16 Jahren können sich in Zusammenarbeit mit der Augsburger Organisation „Brücke e.V. Augsburg“ zu Heroes ausbilden lassen. „Heroes richtet sich an männliche Jugendliche aus Ehrenkulturen und hat sich zum Ziel gesetzt, Unterdrückung im Namen der Ehre zu vermeiden um Frauen wie Männern ein gewaltfreies und gleichberechtigtes Zusammenleben zu ermöglichen.“ HEROES Augsburg (heroes-augsburg.de)

Einen Einblick in die Ergebnisse unserer Arbeit gewährt das folgende Padlet zur Geschichte der Menschenrechte.

Geschichte der Menschenrechte (padlet.com)

Im Ethikunterricht lernen die Schülerinnen und Schüler auch, ihre Gedanken zu strukturieren und zu verschriftlichen. Die folgenden Philosophischen Essays zu den Themenbereichen Tierwohl und Freiheit versus Sicherheit im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sind daraus entstanden.