Zum neunten Mal fand der Wettbewerb „Jugend wirtschaftet“ der Landshuter Stiftung Finanzbildung statt. Absolventinnen und Absolventen können ihre Fach- und Seminararbeiten einreichen, die die Schwerpunkte Wirtschaft und Finanzen thematisieren. In diesem Jahr wurden insgesamt sieben Preisträger ausgezeichnet.
Chiara Haas, Abiturientin vom Gymnasium bei St. Anna in Augsburg, konnte die Jury mit ihrer Seminararbeit „Framing und Visual Content – Das Duell der stärksten Manipulationsmittel im Marketing“ überzeugen und belegt mit ihrer Arbeit den ersten Platz.
Die Arbeit hatte sie im Rahmen ihres W-Seminars „Wahrheit und Gerechtigkeit“ mit dem Leitfach Wirtschaft und Recht verfasst. Bei der Verleihung der Abiturzeugnisse am 17. Juli 2020 wurde der Abiturientin zusammen mit dem Abiturzeugnis auch die Auszeichnung der Stiftung Finanzbildung, der Klaus-Hildebrand-Preis, überreicht.
In ihrer sehr überzeugenden Arbeit diskutiert die Preisträgerin die Methodik der Marketingbranche sowie das Konfliktpotential, das entsteht, wenn die Wirkung der Sprache zur Manipulation und politischen Meinungsbildung genutzt wird. Mit Hilfe von zahlreichen praxisnahen Beispielen werden in der Seminararbeit nicht nur die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Methoden der Marketingbranche und dem Verhalten der Konsumenten erklärt, sondern es wird gleichzeitig auch ein Diskussionsanstoß gegeben. Das Thema der Arbeit stellt ein hochaktuelles Thema im Marketing dar, das sowohl Wirtschaftspsychologinnen und Wirtschaftspsychologen als auch die Gesellschaft in Zukunft noch beschäftigen wird. Sprache und Bilder sind sehr wichtige Bestandteile des Alltags, die einerseits bewusste Reaktionen hervorrufen, aber andererseits auch eine Vielzahl von unbewussten Handlungen steuern. Dennoch oder gerade deshalb sollte in der Gesellschaft ein gewisses Bewusstsein dafür vorhanden sein, dass die Wirkung von Sprache und Bildern auch gezielt für Manipulationen, sowohl im Marketing als auch in anderen Bereichen, verwendet werden können.
„Bilder sind [nämlich] für das Marketing ein wichtiges Mittel, da diese ohne Reaktionszeit beim Betrachter Emotionen bewirken und ihn damit an das Produkt binden können. Visual Content soll eine Geschichte erzählen, um das Produkt oder die Dienstleistung lebendig zu machen.“ (aus Chiaras Arbeit)
(Chiara Haas, Abitur 2020 und Matthias Schilling)