Eastbourne-Fahrt (7.-12. Juli 2019)

Tag 1: Anreise

Abfahrt: um 4.15 Uhr nach viel Regen in der Nacht. Die Fähre um 16 Uhr von Dünkirchen nach Dover erreichten wir trotz wenig Verkehrs leider nicht, so dass wir zwei Stunden später ankamen. Nach der Stadt Dover sahen wir die ersten Schafe, von denen es mehr geben soll als Briten. Die Fahrt zur Küste brachte die ersten Eindrücke von englischen Dörfern und auch der Ärmelkanal kam öfters in Sicht. Gegen 21.30 Uhr erwarteten uns die Gasteltern (oder Taxis) am Fisherman’s Club.


Tag 2: Eastbourne

Der Tag begann für einige mit dem ersten Kulturschock: Statt des erwarteten Full English Breakfast gab es meistens nur Cornflakes und Toast (oder für manche leider auch gar nichts). Unser Treffpunkt war der Bahnhof am Ende der Fußgängerzone, und von dort startete die vom Veranstalter Tommy gestaltete Rallye durch die Stadt. 34 Fragen zu Sehenswürdigkeiten, aber auch zu Öffnungszeiten und ähnlichem waren in 2 ½ Stunden zu beantworten. Die Mittagsverpflegung wurde, wie auch an den anderen Tagen, im Supermarkt gekauft und vorzugsweise an den wenigen „normalen“ Kassen bezahlt. Die für uns ungewohnten Self Service Terminals waren gewöhnungsbedürftig, ebenso die Tatsache, dass (kleine) Märkte die Türen für andere Käufer schlossen, wenn 70 Leute an den Kassen anstanden. Nachmittags fand die erste Wanderung statt: zu den Klippen und ein Stück auf ihnen entlang bis zum Besucherzentrum am Beachy Head, in einer wunderschönen Naturkulisse. Dank des durchgehend sonnigen Wetters konnten hier die Hartgesottenen bei 17° Wassertemperatur ihr erstes Bad im Meer genießen. Unsere zwei Busse klapperten dann vier Treffpunkte ab, die von nun an jeden Morgen und Abend angefahren wurden.

Tag 3: Brighton

Nach ca. 1 1/2 Stunden Fahrt erreichten wir den vielleicht bekanntesten Küstenort Brighton und liefen das kurze Stück von Royal Pavilion, einem skurrilen Palast im indischen Stil, zum Pier, der Hauptattraktion der Stadt.  Erste Lektion: Mit Essen direkt an der Brüstung zu stehen, bedeutet, binnen einer hundertstel Sekunde kein Essen mehr zu haben – dieses landet unweigerlich in den Mägen von ungefähr zehn Möwen, die im Sturzflug darauf zuhalten. Zweite Lektion: Die Spielautomaten in den Gebäuden auf dem Pier sind die Freizeitbeschäftigung vieler älterer englischer Ladies. Unser Programm begann mit einer von Herrn Prummer und Herrn Schilling ausgearbeiteten Selfie-Rallye durch die Stadt, die allen viel Spaß machte. Jede Gruppe musste ein Maskottchen finden und dieses ebenfalls in die Kamera halten; einige waren hier sehr erfindungsreich, wobei ein Gummibärchen nicht überlebte – siehe Absatz vorher. Die zweite Wanderung führte erst zum Hafen von Brighton und dann unten an den Klippen entlang. Auch hier durfte wieder gebadet werden. Der Weg hoch zum Treffpunkt mit dem Bus war angesichts des Sonnenscheins ziemlich schweißtreibend.

Tag 4: Battle, Hastings und Eastbourne

Wenn man schon nach Hastings fährt, Ort der Schlacht bei Hastings 1066, in der die Insel zum letzten (!) Mal von einer feindlichen Armee erobert wurde, sollte man auch den (vermuteten) Platz der Schlacht gesehen haben – und der ist im Dorf mit dem passenden Namen Battle verortet. Leider war das Museum so teuer, dass wir nur einen Miniblick in das kostenlose örtliche Museum werfen konnten, das ein kleines Diorama des entscheidenden Moments der Schlacht und Ausschnitte aus dem Teppich von Bayeux bot. Unten in der Stadt gab es ein bisschen Zeit, um Essen zu kaufen, bevor sich der dritte Badeaufenthalt anschloss. Auf Wunsch sämtlicher weiblicher Businsassen sollte möglichst bald Freizeit in Eastbourne zum Shoppen folgen (Primark etc.).

Tag 5: London

Um 7.15 Uhr brachten die Gasteltern alle wieder zum Fisherman’s Club und es hieß Abschied nehmen von der Küste. Unsere Busse brachten uns zum Park beim Observatorium von Greenwich. Nach ca. 100m Fußweg kam das Wow-Erlebnis in Form des Blicks von hoch oberhalb der Themse auf die Londoner Skyline. Unten angekommen, wartete ein Boot der City Cruises auf uns. Entlang der hochinteressanten Architektur der Docklands, des ehemaligen Werftenviertels und der verrufenen Gegend, die Jack the Rippers „Heimat“ war und in der auch einige Romane von Charles Dickens spielen, fuhren wir bis zur Tower Bridge. Von dort aus ging es zu Fuß an der Themse entlang weiter Richtung Globe Theater, bevor Freizeit folgte, die lobenswerterweise einige nicht zum Shoppen, sondern zum Buckingham Palace führte. Zwei Fahrten mit der tube, der U-Bahn, gehörten natürlich auch zum Großstadt-Feeling dazu. Unsere Busse standen an der O²-Arena und kurz nach 19 Uhr begann die seeeehr lange Nacht. Trotz eines extrem langsamen Abfertigers am Fährhafen erreichten wir die Fähre um 22 Uhr. Mit der Zeitumstellung hatten wir um 1 Uhr wieder französischen Boden unter den Füßen. Nach zahlreichen Raststätten-Pausen, einigen Staus und zuletzt noch einem Unfall bei Adelsried waren wir gegen 14.30 Uhr wieder bei der Sporthalle.

Eine an Eindrücke reiche Reise war zu Ende, die nicht zuletzt durch das perfekte Verhalten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie auch von Petrus zu einem vollen Erfolg wurde.

(Dr. Renate Weggel im Namen des gesamten Begleitteams Eva Bergemann, Christine von Kutzschenbach, Markus Prummer und Matthias Schilling)