Besuch der Riegele Brauerei

Am 30.05.2017 wurde die Klasse 10c im schönen Foyer der Riegele Brauerei herzlich empfangen und zu Beginn der Führung in die Geschichte der Brauerei eingeweiht. Sie reicht bis zum Goldenen Roß, also ins Jahr 1386 zurück. Erst 1884 erwarb Sebastian Riegele die traditionsreiche Augsburger Braustätte, die sich zum kleinen Kreis der ältesten Brauereien der Welt zählen darf. Nun ging es hinauf zum Dach der Biermanufaktur, wo unter anderem L-Milchsäurebakterien gelagert werden, die für die Herstellung des probiotischen Getränks Chabeso (Limonade der Brauerei Riegele) benötigt werden.

Da die Temperatur auf dem Dach mehr als 30°C betrug, begaben wir uns schnell weiter auf den hinteren Dachboden, wo es etwas kühler war. Dort wurden wir darüber informiert, wie die Brauerei Riegele täglich tonnenweise frischen Malz von in der Region ansässigen Malzbauern geliefert bekommt. Hopfen wird hingegen in gefriergetrockneten Pellets geliefert, was nötig ist, damit der Hopfengeschmack erhalten bleibt. Interessant für die Schüler/-innen war, dass die Bierbrauer die Stammwürze ihrer Biere versteuern. Als Stammwürze wird die Summe aller vor der Gärung in der Würze gelösten Inhaltsstoffe aus Malz und Hopfen bezeichnet, die mit folgender Faustregel errechnet werden kann: Alkoholgehalt x 2,5. Besondere Aufmerksamkeit weckte auch die sagenhafte Erfindung des Bieres: Demnach ließ eine Frau den Getreidebrei über Nacht unter ihrem Bett stehen, in welchem der Brei zu gären begann. Danach ging die Führung im sog. Sudhaus weiter. Hier wird das Malz je nach gewünschtem Alkoholgehalt in ein bis drei Vorgängen „gemaischt“. Der Gärvorgang selbst wurde nur kurz erläutert, da er den meisten Schülern/-innen bereits bekannt war. Eine willkommene Abkühlung bekamen die Teilnehmer/-innen, als die Führung weiter in den Hefekeller zog. Es werden zwei Sorten von Hefe unterschieden, obergärige und untergärige: Biere wie Export, Helles und Pils sind untergärig. Das hat zur Folge, dass die Hefe bei niedrigen Temperaturen gärt und zu Boden sinkt. Zur Herstellung von Kölsch, Weißbier und Altbier wird hingegen obergärige Hefe benötigt. Obergärige Hefe benötigt höhere Temperaturen, um zu gären und steigt beim Gärvorgang nach oben. Im Anschluss besuchten wir noch den Lagerkeller der Brauerei. Bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt durften wir die vielen riesigen Fässer mit frischem Bier bewundern, in welchen es teilweise noch nachgärt.

Zum Schluss der Führung genossen wir die Sonne am schönen Brunnenplatz, wo die Schüler/-innen weiterführende Fragen stellen konnten. Als besonderes Highlight durfte jede/-r außerdem das bekannteste Produkt der Brauerei probieren: eine Spezi!

(Anneliese Lehmann)