Workshop mit dem ehemaligen Annenser Noah Schöppl am 8. Februar 2024 für TIE (Talente, Interessen, Engagement)
Wir freuen uns sehr, dass wir den ehemaligen Annenser Noah Schöppl (Abitur 2016) im Rahmen der Academia Annensis begrüßen durften. Nach einem Studium in Amsterdam und Oxford und seiner Arbeit im Bundestag hat Noah eine Ausbildung zum Kommunikationstrainer durchlaufen und ist momentan in diesem Bereich und als Mediator tätig. Daher war es ihm ein Anliegen, das sonst übliche Vortragsformat zu durchbrechen und interaktiv mit den Schülerinnen und Schülern der neunten bis zwölften Jahrgangsstufe zu arbeiten.
Grundlage war eine Variante des Eisbergmodells, an dessen Oberfläche Urteile über andere auftreten, deren Kern aber viel tiefer unter der Wasseroberfläche liegt, in Form von Bedürfnissen. Diese aufzuspüren erfordert Empathie, welche mit unterschiedlichen Übungen trainiert werden kann. Grundlage ist die Empathie sich selbst gegenüber. Davon ausgehend kann man in Interaktion mit dem Gegenüber treten. Es stellte eine große Herausforderung dar, wechselseitig drei Minuten lang zu reden oder nur zuzuhören. Im Anschluss versuchten die Schülerinnen und Schüler durch Nachfragen den Kern des Problems, des oft negativen Urteils des anderen aufzuspüren. Welches Bedürfnis ist die tiefere Ursache dafür? Als Hilfsmittel erhielten die Teilnehmenden eine Liste mit Bedürfnissen aus den Bereichen Verbindung, Ehrlichkeit, Spiel, Freiheit, physisches Wohlergehen, Harmonie und Sinn. Diese wurde von ihnen gleichzeitig als Hilfe und als Hindernis bewertet, da eine Liste zwar auf den ersten Blick umfassend ist, aber letztendlich doch nicht differenziert genug sein kann. Rückmeldungen ergaben, dass diese Übungen eine gute Hilfe sowohl im Umgang mit sich selbst als auch mit anderen bieten können.
Noah Schöppl verfolgt die Vision ausgehend vom Empathie-Training gemeinsame Strategien und Ziele zu erarbeiten, sowohl im Kleinen als auch im Großen. Empathie betrachtet er als wesentlich für das Gelingen der Demokratie auf allen Ebenen. Wir danken ihm herzlich, dass er an unserer Schule den Impuls eingebracht hat, dass das Miteinander wesentlich ist, gerade an einer immer noch stark durch Konkurrenz- und Leistungsdruck geprägten Institution.
Vielen Dank auch an unseren ehemaligen Schulleiter Peter Schwertschlager, der mit viel Herzblut die Academia Annensis am Leben erhält.
Und Danke an die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler des Begabungskreises (TIE), die durch ihre rege Teilnahme und sinnvolle Rückmeldungen und Impulse die Interaktion möglich gemacht haben.
(Andrea Peter, Ansprechpartnerin für Begabungsförderung)